Ich muss eingestehen, dass es gar nicht so einfach ist, mit einem Teleobjektiv loszuziehen. Man kann die schönsten Motive aus dem Hinterhalt schießen, ja. Aber meinem Ziel, Moabit von seiner ganz eigenen Seite zu zeigen, bin ich leider nicht zufriedenstellend nahegekommen.
Ich wollte Menschen fotografieren: wie sie an den zahlreichen Gemüseständen einkaufen, wie sie miteinander kommunizieren, wie sich jung und alt, Migration und Nichtmigration gemeinsam ins Straßenbild einfügen. Es fiel mir äußerst schwer, draufzuhalten – deshalb, weil ich Privatsphäre für ein hohes Gut halte. Ich habe gemerkt, dass ich – zumindest ohne speziellen Auftrag wie das bei einer Hochzeit der Fall ist – unheimliche Probleme habe, mich gegen diesen inneren Respekt zu widersetzen.
Vielleicht ist das aber auch gut so. Rechtfertigt ein gutes Portrait etwa die Tatsache, dass jemand ohne seine Zustimmung im Netz veröffentlicht wird? Ich weiß es nicht. Es gibt da diese und jene Meinungen und ich ziehe den Hut vor jenen, die sich einfach keinen Kopp darum machen.
Deshalb seht ihr hier größtenteils Straßenszenen und Gebäude, die ja womöglich auch ihren Reiz haben. Alle Bilder sind entstanden mit einem 70-200er Telezoom bei Blende 4, ISO 400-640. Bis auf das letzte, das ich mit einem 28er Weitwinkelobjektiv fotografiert habe.
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